Autor: Michael Graben (Seite 1 von 5)

Landesmeisterschaft im Einzelzeitfahren in Rüssingen am 10.05.2025

Tobias Schütz wird Landesmeister im Einzelzeitfahren

Rüssingen: Der RSC Betzdorf – Team Schäfer Shop war bei den heutigen Landesmeisterschaften im Einzelzeitfahren im rhein-hessischen Rüssingen mit einem großen Aufgebot am Start und konnte am Ende eine Gold- und zwei Bronze-Medaillen mit nach Hause nehmen. 

Der Kampf gegen die Uhr fand traditionell auf der Werkstraße des Dyckerhoffs-Zementwerk Göllheim/Rüssingen statt. In den Masters- und Frauenklassen musste der Wendepunkt-Kurs zweimal bewältigt werden. Auf diese Weise kamen 15,2 Kilometer zusammen, die in diesem Jahr von lebhaften Seitenwind geprägt waren.

Besonders Tobias Schütz lieferte in der Masters 2-Klasse eine beindruckende Leistung ab und beendete das Rennen mit einer Zeit von 20:49 min und einem Schnitt von 43,8 km/h und ist damit zum zweiten Mal in Folge Landesmeister im Einzelzeitfahren. Auch Marcel Brech, der seine Zeitfahrposition weiter optimiert hat, war mit seinem dritten Platz sehr zufrieden.

In der Masters 3 konnte Frank Stühn überraschend Bronze mit nach Hause nehmen und das ohne ein spezielles Zeitfahrrad und nur mit einem Triathlon-Aufsatz. Weniger zufrieden war Michael Graben, dem einfach zu viele Rennkilometer in diesem Jahr noch fehlen, mit seinem 6. Platz.

In der Masters 4 reichte es für Martin Rommelfanger für einen etwas undankbaren vierten Platz. Für Rommelfanger, der auf Grund seiner Statur eher zu den Bergfahrern zu rechnen ist, zählte eher der olympische Gedanke. Gleiches galt für Francis Cerny, die sich auf technischen Rundkursen deutlich wohler fühlt, als beim Kampf gegen die Uhr.

Hier die Ergebnisse im Einzelnen:
Frauen-Klasse: 5.Platz Francis Cerny
Masters 2: 1. Platz Tobias Schütz, 3. Platz Marcel Brech
Masters 3: 3. Platz Frank Stühn, 6. Platz Michael Graben
Masters 4: 4. Platz Martin Rommelfanger

1. Lauf Horst Niewrzol-Cup 2025

Michael Graben eröffnet die Zeitfahr-Saison mit dem ersten Lauf des Horst-Niewrzol-Cup 2025 in Rhede am Niederrhein.

Beim ersten von elf Zeitfahren platzierte sich der Zeitfahrspezialist des RSC Betzdorf mit Platz 17 im Mittelfeld von 34 Startern. Der größte Teil der Starter war diesmal aus den benachbarten Niederlanden angereist. Die „Prüfung gegen die Uhr“ über 15,2 Kilometer bewältigte Graben in 22:06 min, was einem Schnitt von 41,3 km/h entspricht.

Mit ein bißchen Verzweiflung schaute Graben auf das Ergebnis zurück und war mehr als unzufrieden. Zu stark die Konkurrenz aus den Niederlanden, die mehrheitlich in den letzten Wochen sich in Trainingslagern im Mittelmeerraum auf die Saison vorbereitet hatte, während Graben versuchte zu Hause in Form zu kommen. Ein weiteres Manko: Graben, mit seinen 59 Jahren, fährt in diesem Jahr als einer der Ältesten in seiner Klasse, während viele Jüngere gerade aus den Masters 2 „aufgestiegen“ sind und eine ganz andere Konstitution und Ausdauer mitbringen.

Zitat Graben: „Mit einem 41,3er Schnitt war man früher recht weit vorne mit dabei, doch heutzutage muss man schon mindestens 10 % schneller fahren, um überhaupt in Sichtweite des Podiums zu kommen….und 10 % ist eine Menge!“.

Da die Serie am Niederrhein aber über elf Läufe geht, ist am Ende derjenige vorne, der das ganze Jahr am konstantesten seine Leistung abrufen kann. Der nächste Lauf steht am 11. Mai, direkt nach den Landesmeisterschaften im Einzelzeitfahren an.

Foto: Coen de Wit

Teampräsentation 2025

Im vergangenen Jahr fokussierte sich viel auf die Masters-Klassen, nun will das Team Schäfer Shop des RSC Betzdorf auch in der Lizenz-Amateurklasse wieder verstärkt angreifen, der Klasse mit den Fahrern im besten Radsport-Alter. Mit Julius Butenschön, Bastian Ziemann und Martin Manger, die wegen Ausbildung, Beruf oder Familie im Vorjahr kaum Rennen bestritten, legt der heimische Radsportclub wieder drei Asse auf den Tisch, wenn im März der Startschuss für die neue Saison im Straßenradsport ertönt.

Sollte dieses Trio gemeinsam an den Start gehen, wäre es zwar ein kleines, aber äußerst schlagkräftiges Team – denn alle drei sind für Siege gut. „Martin ist ein Neuzugang und hat letztes Jahr sein erstes Rennen direkt gewonnen. Dann kam ein schlimmer Unfall. Wir hoffen, dass er sich schnell erholt und dass er ab Mai wieder angreifen kann“, sagte der RSC-Vorsitzende Markus Grigat bei der Teampräsentation in den Räumlichkeiten des Hauptsponsors Schäfer Shop. Butenschön meldete sich in diesem Winter nach einer Pause in furioser Weise zurück, wurde Landesmeister im Cyclocross und schlug sich auch bei einem mit reichlich Profi-Beteiligung besetzten Rennen in Koblenz achtbar. „Wir sind stolz, dass wir ihn dabei haben“, betont Grigat.

Auch von Ziemann verspricht er sich viel. „Der Basti ist früher in der Radbundesliga gefahren, 2016 war er Zweiter bei unserer City-Night im Elite-Rennen“, sagt Grigat über den 36-Jährigen, der nach dem Coup beim Heimrennen von 2016 aber keine Lizenz mehr löste – Beruf und Familie hatten Vorrang. „Jetzt passt es wieder“, sagt Ziemann, der sich für diese Saison den Aufstieg in die Elite vorgenommen hat. „Wenn ich es mache, mache ich es richtig.“

Sollte es mit dem Aufstieg klappen, käme auch das neue Sondertrikot so richtig zur Geltung, das der Verein zum 40-jährigen Vereinsbestehen sowie zum 50-jährigen Jubiläum seines Sponsors gestaltet hat. Mehr als die Hälfte der Firmenzeit, nämlich seit 1999, dauert die Partnerschaft schon an. „Ich sehe die Trikots im Sommer, aber auch bei schlechtem Wetter im Winter auf der Straße. Es ist mehr als ein Radsportteam“, sagt Andreas Reuter, CEO des Versandhandelsunternehmens, das mit dem Rad-Team Werte wie Bodenständigkeit, Eigenverantwortung, Verbundenheit und Zielstrebigkeit teile. Reuter verspricht: „Wir werden das Sponsoring in den nächsten Jahren fortführen.“

Sechs Siege und 150 Platzierungen sammelten die RSC-Fahrer in der Saison 2024, wovon allein vier Siege auf Tobias Schütz entfielen, der zur großen Gruppe der Masters-Fahrer des RSC zählt. Die Siege kommen nicht von ungefähr, sondern sind einerseits Schütz’ großer Erfahrung, aber auch einem irren Trainingsfleiß geschuldet. Ein Raunen ging bei der Teampräsentation durch den Raum, als Grigat die Zahl der neben dem Beruf gefahrenen Jahresleistung von Schütz nannte: 39.788 Kilometer. Zur Einordnung: Auch Profis wie Wout van Art und Co. fahren normalerweise nicht mehr – sogar eher weniger. „Es ist nicht so, dass ich ein bestimmtes Kilometerziel habe. Ich gucke einfach am Ende des Jahres auf den Tacho“, sagt der Wallmenrother, der 2024 Masters-Landesmeister im Zeitfahren wurde.

Neben Schütz wollen auch Marcel Brech, der im vergangenen Jahr unter anderem die Spreewaldrundfahrt meisterte, Zeitfahr-Ass Michael Graben, Nico Matuschak, der vom Lauf- zum Radsport umgestiegene Andreas Peppel, Frank Stühn in seiner bereits 36. Lizenz-Saison sowie Jörg Winzen bei den Masters-Lizenzrennen durchstarten. Letzterer fehlte bei der Präsentation, weil er derzeit als Betreuer eines Profiteams bei der Algerien-Rundfahrt im Einsatz ist, während Seniorinnen-Fahrerin Francis Cerny wegen eines Trainingslagers auf Lanzarote fehlte. „Sie fährt auch gerne Derny-Rennen. Wir planen, so etwas vielleicht bei unserer City-Night mit einzubauen“, macht Grigat Hoffnung darauf, den Radsportfans ein Spektakel mit den knatternden Pacemaker-Leichtmotorrädern bieten zu können.

Bei den Masters 4. (ab 60 Jahre) gehen Peter Heintz (Grigat: „2023 mit der stärkste Masters-4-Fahrer in Deutschland“) und Steffen Heintz („Das Ziel ist bei den Deutschen Meisterschaften vorne dabei zu sein“) mit großen Ambitionen an den Start, ebenso wie Martin Rommelfanger, der in der vergangenen Saison den legendären Ötztaler Radmarathon meisterte.

Doch nicht nur in den Altersklassen, sondern auch beim Nachwuchs sind die Betzdorfer in Lizenzrennen präsent. In der Altersklasse U13 tritt der 11-jährige Theo Scherer an, der 2024 vielversprechend startete. Schon ein paar Schritte weiter ist U19-Fahrer Elias Jakobs, der in der neuen Saison überall dort seine Chance suchen will, wo er seine Qualitäten am Berg einbringen kann – also nicht nur bei harten Rundstreckenrennen, sondern auch bei Marathon-Veranstaltungen. „Elias ist unnormal“, sagte Grigat augenzwinkernd mit Blick auf Jakobs’ Höhenmeter- und Kilometerjagd im Training. „Er war mit seiner Familie bei einer Silvesterparty in Bremen und ist die 300 Kilometer dahin mit dem Rad gefahren. Bei Kälte und Nässe“, schüttelt Grigat den Kopf. Jakobs: „Das ist eine gute Abhärtung für den Sommer.“

Das Schäfer-Shop-Team, von dessen Präsentation sich auch der Beigeordnete Hans-Werner Söhngen sowie Erzquell-Bezirksleiter Thomas Knebel ein Bild machten, wird durch die ohne Lizenz bei Jedermannrennen startenden Markus Hoffmann, Christian Forstreuter, Sascha Jarusaen und Sascha Vergin komplettiert.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors: Florian Runte, Siegener Zeitung

Theo Scherer siegt beim 48. Südsauerlandlauf in Wenden

Wenden – Der 48. Südsauerlandlauf in Wenden bot am Wochenende spannende Wettkämpfe und eindrucksvolle Leistungen. In der Schülerklasse M11 (Jahrgang 2013) setzte sich Theo Scherer vom RSC Betzdorf durch und gewann die 1000-Meter-Strecke in einer Zeit von 3:41 Minuten. Damit sicherte er sich den Sieg beim letzten Lauf des Ausdauer-Cups 2024.
Die Strecke führte die jungen Läufer über befestigte Waldwege durch das Südsauerland und verlangte ihnen mit leichten bis mittleren Steigungen einiges ab. Theo Scherer bewältigte die Herausforderung und konnte sich mit einem Vorsprung von zwei Sekunden gegen seinen härtesten Verfolger, Lennart Geibel vom TUS Deuz, behaupten.
Ergebnisse im Überblick:
>>> [M11  ] KLASSE: KINDER M11 (JAHRGANG 2013)
   1 |    3:41   (+00:00)|  470  THEO SCHERER               RSC BETZDORF             2  2013
   2 |    3:43   (+00:02)|  932  LENNART GEIBEL             TUS DEUZ                 2  2013
   3 |    4:09   (+00:28)|  927  WILLIAM ARNIOLD            TUS DEUZ                 2  2013
   4 |    5:27   (+01:46)|  479  NICK HENSE                 SG WENDEN                2  2013

Sieg für Scherer, Platz zwei für Graben

Die Radsportler aus dem Team Schäfer Shop sammeln in den letzten Wochen der Saison noch einmal reichlich Platzierungen und Prämien

Betzdorf. Die letzten Veranstaltungen der Straßenradsport-Saison stehen zwar noch aus, doch die ersten Rennfahrer aus dem Team Schäfer Shop des RSC Betzdorf stellen bereits jetzt ihr Top-Material zum „Überwintern“ in den Keller.

So beendet auch Zeitfahr-Ass Michael Graben seine Saison, die ihm bei den Masters 3 (50 bis 59 Jahre) einen 2. Platz in der Gesamtwertung des „Zeitfahren Op d´r Panzerstross“ in der Nähe des Kölner Flughafens und einen 4. Platz in der Gesamtwertung des „Horst-Niewrzol-Zeitfahrcup“ am Niederrhein einbrachte. 19 Mal ging er bei diesen beiden Serien an den Start, wobei im Mai ein zweiter Platz beim zweiten Lauf „op d´r Panzerstross“ sein Top-Ergebnis darstellte.

„Leider konnte ich in diesem Jahr keinen Tagessieg erringen“, bilanziert Graben, der mit seinen 58 Jahren schon 2026 in die nächste Altersklasse „aufsteigen“ wird. „Danach wird das Leben wieder einfacher, da ich dann der Jüngste in meiner Wertungsklasse sein werde. Dazu muss ich mich aber erst durch 2025 kämpfen.“ Die beiden traditionsreichen Zeitfahrserien am Niederrhein sowie in Köln werden dann erneut im Wettkampfplan stehen.

 

In ein Rundstreckenrennen, das als Kriterium (Punkterennen) ausgetragene Rennen „Rund um die Kartung“, stürzten sich jetzt Marcel Brech und Frank Stühn. Bei den 35 „Umdrehungen“ auf dem 1,2 Kilometer langen Kurs im Badener Land präsentierten beide das Betzdorfer Trikot vor den Wertungsrunden mehrfach in der Offensive, doch stets wurde die Lücke vom Feld wieder zu geschlossen. Doch auch ohne Punktgewinne gelang beiden dank eines starken Endspurts eine Top-Ten-Platzierung. In der Schlussrunde nach 42 Kilometern sprintete Brech auf einen hervorragenden 7. Platz und Stühn auf Platz 10. Beide  gehören zur Altersklasse Masters 2 (40 bis 49 Jahre).

 

Der jüngste RSC-Fahrer in dieser Saison ist Theo Scherer, der die über anspruchsvolle Waldpfade führende Duathlon-Veranstaltung „Hünsborn to be wild“ in der Schüler-B-Klasse (10 bis 11 Jahre) gewann. Er lief die erste, 600 Meter lange Laufstrecke in 2:25 Minuten, fuhr die 2,75 Kilometer lange Mountainbike-Strecke in 9:08 Minuten und absolvierte die letzten 850 Laufmeter in 4:05 Minuten – sein Vorsprung auf den besten Verfolger betrug über eine Minute.

Theo Scherer (Mitte) aus dem Team Schäfer Shop des RSC Betzdorf ist beim Duathlon in Hünsborn der schnellste B-Schüler. Bei der Siegerehrung wird er eingerahmt durch Thilo Rettler und Charlotte Schütz. Foto: Verein/Torsten Scherer

Text: Mit freundlicher Genehmigung Florian Runte, Sport-Redakteur, Siegener Zeitung

Tobias Schütz und Michael Graben erfolgreich bei der Runde von Hommersum

Tobias Schütz und Michael Graben vom RSC Betzdorf – Team Schäfer Shop starteten am vergangenen Samstag bei der 14. Runde von Hommersum im Rennen der Masters-Klasse. Hommersum ist eine kleine Gemeinde direkt an der niederländischen Grenze in der Nähe von Goch. Obwohl es nur ein kleiner Ort ist, hat das Zeitfahren rund um Hommersum schon eine lange Tradition und ist von jeher gut besucht.
Bei bestem Wetter gingen rund 80 Hobby und Lizenzfahrer auf den winkeligen Rundkurs von 10,25 Kilometer, der zweimal durchfahren werden musste. Die besondere Schwierigkeit des kurvigen Kurses sind die immer wiederkehrenden Antritte und die teilweise sehr holprige und enge Streckenführung. Gerade die Schläge auf der unebenen Fahrbahn bereiteten Tobias Schütz große Probleme mit seiner Zeitfahrmaschine, da sich bereits nach wenigen Kilometern sein Lenkervorbau löste und nach unten klappte. Schütz verlor dabei wertvolle Sekunden auf den späteren Sieger der Masters-Klasse 2. Trotzdem reichte es für Schütz am Ende für den zweiten Rang.
Michael Graben, der ein klassisches Setup und ein umgebautes Rennrad für den Kurs benutzte, landete im Rennen der Masters 3 auf dem sechsten Platz, war mit dem Ergebnis dennoch einigermaßen zufrieden, da er das Rennen mit der gleichen Durchschnittsgeschwindigkeit wie vor 5 Jahren bewältigte. Allerdings reichte es damals für den zweiten Platz, sagte Graben nach Studium seines Trainingstagebuchs.
Ergebnis Masters 2 über 20,5 Kilometer:
1. Platz: Paul Dubienski (Staubwolke Fischeln) 30:09 min
2. Platz: Tobias Schütz (RSC Betzdorf – Team Schäfer Shop) 30:37 min
3. Platz: Jan Stahlschmidt (Sturm Hombruch) 30:54 min
6. Platz (Masters 3): Michael Graben (RSC Betzdorf – Team Schäfer Shop) 31:29 min

Vereinsmeisterschaft im Bergzeitfahren – Elias Jakobs mit Tages-Bestzeit

Das diesjährige Bergzeitfahren im „Imhäuser Tälchen“ trugen die Betzdorfer Radsportler am vergangenen Samstag (10.08.) leider nur vereinsintern aus. In der Mastersklasse siegte Nico Matuschak souverän in einer Zeit von 11:40 min vor Sascha Jarusaen (12:34 min) und Andreas Peppel (12:55 min).

In der Jugendklasse gewann erwartungsgemäß der 17-jährige Betzdorfer Elias Jakobs, die große Nachwuchs-Hoffnung des Radsportvereins von der Sieg. Mit einer sensationellen Zeit von 10:10 Minuten setzte er sich auf der 4,2 Kilometer langen Strecke mit 215 Höhenmetern, hinauf zum Parkplatz des Druidensteins, vor seiner Konkurrenz durch. Zweiter wurde Julius Hehn (12:04 min) vom DJK Betzdorf. Dritter Theo Scherer (16:33), der Sohn des ehemaligen Lizenzfahrer Torsten Scherer vom RSC Betzdorf, der mit seinen gerade mal 11 Jahren zum ersten Mal am Start eines Wettbewerbs stand.

Im Anschluss an die Siegerehrungen veranstaltete der Verein sein traditionelles Sommerfest an der Minigolf-Anlage im Imhäuser Tal. Bei bestem Wetter und üppigen Catering durch das „Bistro La Frasca“ (Betzdorf) feierte man noch bis spät in den Abend die gelungene Gesamt-Veranstaltung.

 

ERGEBNIS:

1 Elias Jakobs 2007 RSC 0:10:10   MJ
2 Julius Hehn 2008 DJK Betzdorf 0:12:04   MJ
3 Theo Scherer 2013 RSC 0:16:33   MJ
             
             
1 Niko Matuschak 1977 RSC 0:11:40   MS
2 Sascha Jarusaen 1971 RSC 0:12:34   MS
3 Andreas Peppel 1974 RSC 0:12:55   MS
4 Michael Graben 1966 RSC 0:13:05   MS
5 Max van Wasen 1976 RSC 0:13:11   MS
6 Torsten Scherer 1980 RSC 0:15:01   MS

 

Michael Graben: 1000 Rennen, ein schlimmer Unfall und eine ganz harte Schule

Zeitfahrspezialist Michael Graben vom Team Schäfer Shop des RSC Betzdorf hat am Sonntag seinen eintausendsten Wettkampf absolviert. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich diese Zahl irgendwann mal erreichen würde“, sagt der 57-jährige Kfz-Sachverständige aus Fluterschen, der seine „Radrennsport-Karriere“ erst mit 33 Jahren im Jahr 2000 begann, allerdings noch eine beachtliche Anzahl von Erfolgen einfuhr. 151 Siege stehen in seinem Palmarès, wie im Radsport die listenförmige Aufstellung von Top-Ergebnissen genannt wird.

Eines seiner ersten Rennen war der „Große Preis von Altenkirchen 2001″, den er in der Jedermann-Klasse sofort auf dem zweiten Platz absolvierte. Graben fuhr zu dieser Zeit lange Distanzen, startete als „Jedermann“ bei Klassikern in Belgien und den Niederlanden sowie beim Ötztaler Radmarathon. Auch nach dem Einstieg bei den Lizenzrennen waren längere Rennen wie „Köln-Schuld-Frechen“ oder „Rund im Odenwald“ die erste Wahl. „Das Herumheizen um die Ecken und die vielen Antritte bei Rundstreckenrennen auf kurzen Rundkursen waren nie mein Ding“, erklärt Graben, der 2003 überraschend die erste Austragung von „Rad am Ring“ auf dem Nürburgring auf der Nordschleife gewann.

Nach einem schweren Sturz im September 2004 begann Graben sich auf Einzelzeitfahren zu konzentrieren und den mitunter chaotischen, teils ungestümen Positionskampf in den „normalen“ Rennen zu meiden, wenngleich sein Unfall durch eine gebrochene Kurbel damit nichts zu tun hatte. „Ich musste regelrecht zusammengeflickt werden und konnte dann auch lange nur auf der Rolle trainieren. Das war so stark im Kopf drin, dass für mich keine Rundstreckenrennen mehr gingen. Die Sorge um die Gesundheit, der Kopf fuhr immer mit“, blickt Graben zurück.

Glück im Unglück: Sportlich gesehen passte der Wechsel in der Ausrichtung zum Talent und zur Neigung des Westerwälders, der schon zuvor eine hohe Wattleistung über lange Zeit halten konnte und sowohl für Solofahrten im Training als auch für das Arbeiten an den technischen Feinheiten offen war. Da es vor 20 Jahren noch nicht viel an Zeitfahrmaterial auf dem Markt gab, wurden zunächst normale Straßenrennräder entsprechend dem Einsatzzweck umgebaut.

Beim Ausreizen der Schwelle zur Übersäuerung der Beine, der großen Kunst im Zeitfahren, setzte Graben schon auf die heute gängige Wattmessung, als die Orientierung an Pulswerten im Radsport noch gängig war. „Ich hatte jemanden an der Sporthochschule Köln, der mir Messgeräte zur Verfügung stellen konnte. Damit habe ich die Sache gezielt verbessert“, sagt Graben. „Ohne ist das alles zu unpräzise.“ Auch bei Sitzposition und dem Material vertraute der 57-Jährige nicht dem Gefühl, sondern begab sich unter die Fittiche von Trainerlegende Horst Teutenberg.

„Er hat mir das erst richtig beigebracht. Als Horst mit mir fertig war, konnte ich von jetzt auf gleich zehn bis 15 Prozent schneller fahren. Dafür hat er mich den ganzen Tag drangsaliert“, berichtet Graben von achtstündigen Optimierungstagen, die er auf der 250-Meter-Holzbahn in Büttgen am Niederrhein durchlief. „Er hat ständig Anweisungen geschrien: ‚Kopf runter“, ,Beine ans Oberrohr‘ und so weiter. Dazu wurde jede Runde eingepfiffen, immer nach knapp 20 Sekunden. Dann hattest du gefälligst an der Linie zu sein.“

Sobald sich dies eingependelt hatte, begann eine Messserie zur Optimierung. „Verschiedene Armhaltungen, Sattel nach vorne, Sattel nach hinten und so weiter. Wir haben alles ausprobiert. Man hat die richtige Position nicht einfach so, man muss sich dazu zwingen“, stellt Graben fest. Nach der Sitzposition, die in dieser Disziplin beinahe eine Liegeposition ist, ging es um das Material. Graben: „Lenker, Helm, Brillen, Laufräder – wir haben alles getestet, was ohne Windkanal ging.“ Nebenbei drückte Teutenberg aufs Tempo: „Er hat dann schrittweise früher gepfiffen und es so schneller gemacht.“

Ausgezahlt hat sich das Ringen um Effizienz und das Einsparen von Kraft, denn 2008 wurde Graben erstmals Landesmeister im Einzelzeitfahren, was ihm später drei weitere Male gelang. Auf internationaler Ebene trat Graben fünfmal bei der Master-WM in Sankt Johann an und erreichte mit dem siebten und neunten Platz zwei Top-Ten-Ergebnisse. Zwischenzeitlich hatte sich im Norden und Westen Deutschlands eine große Zeitfahrszene mit fast dreistelligen Starterzahlen pro Rennen etabliert. Zeitweise fanden in fünf Serien drei bis vier Wettbewerbe pro Woche statt, bei denen Graben immer am Start stand und bei denen bald kein Weg mehr an ihm vorbei ging. 60 Rennen pro Jahr waren zu dieser Zeit keine Seltenheit für ihn.

Sieben Mal gewann er den „Cycletec Cup“ in Krefeld und ebenso den „Horst-Niewrzol-Cup“ am Niederrhein, dazu kommen drei Gesamtsiege beim „Cloc.C-Zeitfahrcup“ in Nieukerk und ein Doppelsieg bei der „Crono-Trofee“ in der niederländischen Provinz Limburg. Ganz besonders stolz ist Graben auf den Gesamtsieg 2010 beim traditionellen „Zeitfahren auf der Panzerstraße“ rund um den Kölner Flughafen, einer fast 100 Jahre alten Rennserie. Das Zeitfahren „op d´r Panzerstross“ ist Kult, hier testeten auch ehemalige Profis wie zum Beispiel Rudi Altig oder Nachwuchsrennfahrer ihre Wettkampfform. „Es gab Tage, da waren dort drei Weltmeister am Start“, hat Graben, der seine Radkilometer akribisch dokumentiert, im Trainingsbuch notiert.

Als Fachwart Rennsport im RSC – „nebenbei“ ist er hier Geschäftsführer – gibt Graben seine Expertise nun an jüngere Fahrer weitergibt. Ob nun nach 1.000 Wettkämpfen Schluss ist? „Ich habe darüber nachgedacht, doch ohne Wettkämpfe geht es irgendwie doch nicht. Das Schlimmste war das erste Corona-Jahr, als es keine Rennen gab und man zu Hause saß und nicht so genau wusste, wozu man den ganzen Trainingsaufwand im Winter und im Trainingslager betrieben hat.“

Obendrein ist der Segen der exakten Leistungsmessungen in zweierlei Hinsicht auch ein Fluch. Graben: „Sie zeigt klar, wie ich im Laufe schlechter werde. Das ist Biologie, da kann man nichts machen.“ Und ein wenig gehe die Sache auf Kosten der Romantik im Radsport: „Manchmal brauchen wir eigentlich gar nicht zu starten, weil jeder schon weiß, wie viel Watt er selbst und wie viel die anderen treten können.“ Dennoch soll es wohl noch ein oder zwei oder drei Saisons weitergehen. Solange die Gesundheit es erlaubt, wird Graben weiterhin bei Lizenz-Zeitfahren starten.

https://www.siegener-zeitung.de/sport/regional/michael-graben-1000-rennen-ein-schlimmer-unfall-und-eine-ganz-harte-schule-7YCKPFW56VEAFJD2AQBN2LYVAY.html

Mit freundlicher Genehmigung des Autors: Florian Runte, Siegener Zeitung

Zweiter Gesamt-Rang für Michael Graben beim „Panzercup“ in Köln

Der Zeitfahr-Spezialist des „RSC Betzdorf – Team Schäfer Shop“ meldet sich zurück. Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart läuft der 56-jährige Graben zwischenzeitlich wieder zu einer guten Spätform auf. Beim traditionellen Zeitfahren auf der Panzerstraße am kölner Flughafen belegte er nach acht Läufen den zweiten Gesamtrang in der Wertung der Senioren über 40 Jahre, gefolgt vom ehemaligen Senioren-Weltmeister im Zeitfahren Michael Blascyzk vom RV Blitz Spich. Sieger wurde der wesentlich jüngere Ingenieur des Fahrradherstellers „Canyon“ Jens Eichner aus Halsenbach im Hunsrück.

Die Zeitfahrserie auf der „Alten Kölner Landstraße“ führt direkt entlang des Flughafens Köln/Bonn auf einem welligen Kurs über 16,65 Kilometer durch die Wahner Heide. Schon seit vielen Jahren messen sich dort Amateure und Profis an acht Mittwochabenden während der Sommermonate. Für jeden Lauf gibt es Punkte für die Gesamtwertung, die am Ende des Sommers zusammengezählt werden und wer mindestens dreimal teilgenommen hat, kommt auch in die Schlusswertung.

Hier die ersten drei der Klasse der Männer über 40 Jahre:
1. Platz Jens Eichner (Halsenbach) (90 Punkte)
2. Platz Michael Graben (RSC Betzdorf – Team Schäfer Shop) (60 Punkte)
3. Michael Blasczyk (RV Blitz Spich) (46 Punkte)

Beim „Horst-Niewrzol-Zeitfahr-Cup“ am Niederrhein liegt Graben nach 9 von 11 Läufen momentan auf dem vierten Gesamtrang, wird aber Schwierigkeiten haben, sich in dem enorm stark besetzten Feld, gegen die meist niederländische   Konkurrenz weiter nach vorne zu arbeiten.