Der Sieger der 9. Auflage des Wegberger Grenzlandrennens heißt Christian Noll. Der Rennradfahrer vom Schäfer Shop Team des RSC Betzdorf setzt sich nach 75 Kilometern auf der Zielgeraden im Spurt einer Ausreißergruppe durch.


Rund 130 Radrennfahrer boten ein tolles und spannendes Rennen. Die schnellsten Beine und die größten Kraftreserven hatte am Ende Christian Noll, der sich auf der Zielgeraden eine gute Ausgangsposition ergatterte und dann kurz vor der Ziellinie aus dem Windschatten heraus an allen vorbeifuhr. „Das ist genauso gelaufen, wie ich es mir erträumt habe“, sagte der Sieger nach der Siegerehrung. Dabei sah es kurzzeitig so aus, als hätte Noll die entscheidende Situation des Rennens verpasst: Als sich nach etwas mehr als zehn Runden eine zehnköpfige Ausreißergruppe bildete, war Noll nicht mit von der Partie. „Plötzlich war da ein Loch von etwa 100 Metern, das ich wieder zufahren musste“, erinnert sich Noll, „ich wusste, dass ich da hin muss, wenn ich eine Chance auf den Sieg haben wollte.“ Und damit sollte er recht behalten: Von Runde zu Runde vergrößerte die nun gut harmonierende 13-köpfige Gruppe ihren Vorsprung und hatte zu Spitzenzeiten bis zu 50 Sekunden, dank toller Betzdorfer Teamarbeit, auf das Hauptfeld herausgefahren. Noll erwischte im Schlusssprint eine gute Ausgangsposition und verwies Thiemo Scharffe (Radsportfreunde Borken) und Jarno Reimers (Team Rolinck, ehemals RSC Betzdorf) auf die weiteren Plätze. Somit steigt er in die Elite A-Klasse auf. „Es war ganz schön windig auf der Zielgeraden“, sagte Noll, „da war es wichtig, so lange wie möglich im Windschatten zu bleiben.“
Nicht verstecken konnte sich der Sieger nach dem Rennen dann allerdings vor den Kontrolleuren der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA), die sich im Vorfeld des Rennens angekündigt hatten. „Der Sieger und zwei zufällig ausgeloste Fahrer aus dem Feld müssen zur Dopingkontrolle“, erklärte der Veranstalter. Und so wurde Noll nach der Siegerehrung per schwarzem SUV ins Vereinsheim des SC Wegberg gebracht, um seine Urinprobe abzugeben. Noll nahm es gelassen: „Allerdings muss ich jetzt erst mal
ein paar Flaschen Wasser trinken, damit das auch klappt“, sagte der Sieger nach der Siegerehrung mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.

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